«Jojo Rabbit» von Taika Waititi (Thor: Ragnarok, Hunt for the Wilderpeople) geht in seinem neusten Film in eine etwas andere Richtung als das Popcorn Kino. Er hat eine Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg mit einer tragischen Leichtigkeit verfilmt. Die Dramatik kommt zum Ausdruck und doch geht er das Thema ganz anders an. Der Film und die Geschichte wurde bis ins kleinste Detail gut geplant und umgesetzt.
Um was geht es
Der kleine Junge Jojo (Roman Griffin Davis) will ein guter Junge sein. Er freut sich in der Hilterjugend dabei zu sein, auch wenn er stets etwas tollpatschig ist. Er bemüht sich aber so gut es geht um für das Gute zu kämpfen.
Seine Mutter Rosie (Scarlett Johansson) macht sich derweilen etwas Sorgen um den Jungen. Er engagiert sich zu stark, was ihr etwas missfällt. Sie findet den Krieg und die Idee hinter dem dritten Reich nicht gut und kämpft im Untergrund. Eine Tätigkeit, die sie Jojo nicht mitteilt aus Angst, dass er sie verraten könnte.
Als Jojo im Haus immer wieder Geräusche hört und diesen nachgeht, entdeckt er auf Elsa (Thomasin McKenzie) hinter einer doppelten Wand eines Zimmers im Dachgeschoss. Rosie hat Elsa hier versteckt um sie zu schützen da sie Jüdin ist. Als guter Hilterjunge sieht Jojo Adolf (Taika Waititi) als imaginären Freund, der ihm immer wieder Tipps gibt.
Das Auftauchen von Elsa macht Jojo und Adolf jedoch Mühe und sie beraten sich immer wieder, denn sie wissen nicht was zu tun ist. Mit der Ausbreitung des Krieges gerät Rosie zunehmend unter Druck und befürchtet, dass Jojo oder sonst jemand sie entdecken könnte. Mit Vertrauen und Reden versucht sie ihr Sohn vom Guten zu überzeugen.
Rezension
«Jojo Rabbit» ist kein klassischer Kriegsfilm. Hier hat Taika Waititi klar bewiesen, dass diese Geschichten auch anders erzählt werden können ohne lächerlich zu wirken oder zu verharmlosen. Die Thematik bleibt die Gleiche und wird auf eine naive Art sehr erwachsen erzählt. Das liegt vielleicht auch daran, dass er die Geschichte für den Film zusammen mit Christine Leunens schrieb. Sie hat das Buch „Caging Skies“ geschrieben, die die Basis für den Film war. Sehr rund und flüssig wird diese erzählt. Sie haben es geschafft diesen doch heiklen Balanceakt zu meistern. Der Film ist zu keiner Zeit lächerlich. Das hat bis jetzt nur noch Roberto Benigni mit dem Film «La vita è bella» hin bekommen. Der Junge wird als Antiheldso sympathisch inszeniert, dass man mit ihm mitleidet. Ein Akt, den nicht viele Filme schaffen.
Die Wahl der Schauspieler wurde sorgfältig getroffen, das hat sich ausbezahlt. Jede Rolle wurde nur mit den Besten besetzt. Für Roman Griffin Davis war es der erste Film und wohl auch seine erste Erfahrung mit einem be Film. Er spielt den Jungen genau so ehrlich und naiv wie es diese Rolle benötigt. Natürlich wird er getragen von Scarlett Johansson, Sam Rockwell oder Rebel Wilson.
«Jojo Rabbit» ist kein typischer Antikriegsfilm. Es ist das Drama eines Jungen in dieser speziellen Zeit. Sehr schön umgesetzt.
Meine Bewertung