0

The Great Hack – Sind freie Wahlen noch frei?

Die News ging um die Welt, dass Cambridge Analytica verschiedene Wahlen im grosses Stil beeinflusst hat. Der Dokumentarfilm «The Great Hack» geht dem Geschehenen nach. In dem Film dokumentiert der Lehrer David Carroll seine Erlebnisse. Er lernte Brittany Kaiser kennen und blickt hinter die Kulissen. Ein schockierender Film über den Missbrauch der Social Media Plattformen.

Um was geht es

The Great HackDer Lehrer David Carroll unterrichtet im Fach Digitale Medien. Er fragt sich schon länger, was mit seinen Daten geschieht die er freiwillig an Facebook, Twitter und Google gibt. Nachdem bekannt wird, dass Cambridge Analytica die Präsidentschaftswahlen in Amerika massgeblich beeinflusst hat, will er es genau wissen. Bei verschiedenen Interviews sagt Cambridge Analytica, dass sie über jede Person mindestens 5‘000 Datenpunkte haben.
Er geht daraufhin nach England um dort Cambridge Analytica ganz gezielt zu fragen ob er seine Daten einsehen kann. Da er keine Antwort bekommt und immer nur abgewiesen wird, schaltet er einen Anwalt ein. Über Christopher Wylie, der bei Cambridge Analytica gearbeitet hatte und die Firma mitaufgebaut hat, erfährt David, dass er sich mit Brittany Kaiser unterhalten soll. Sie eine der wichtigsten Personen bei den Präsidentschaftswahlen.
Brittany beschreibt später vor dem Gericht wie sie es schafften, einzelne Personen zu beeinflussen. Das Vorgehen war eigentlich recht einfach. Man nehme eine Gruppe von Menschen welche noch nicht entschieden hat wie sie abstimmen soll. Daraus nimmt man eher die einfacheren Personen und bombardiert sie mit Fake News und zwar auf der ganzen Bandbreite: Google, YouTube, Facebook und Twitter; alles bezahlte Kampagnen.
So wurden die Meinungen verändert und ein ganzer Staat zu Republikaner-Wählern gemacht. Ein beängstigendes Szenario.
In der Anhörung nach der Gerichtsverhandlung wurde bekannt gegeben, dass freie Wahlen keine freien Wahlen mehr sind. All die Techmultis beeinflussen uns so stark, dass diese diktieren können was sie möchten.

Rezension

Der Dokumentarfilm «The Great Hack» zeigt klar verständlich wie nicht nur Cambridge Analytica uns jeden Tag beeinflussen. Können wir uns heute noch eine freie Meinung bilden? Wir wissen es nicht mehr wirklich und das ist das Beängstigende an dem Film. Wenn man den ganzen Tag mit Werbung von einem Produkt bombardiert wird ist es schwer, es sich nicht wenigstens mal anzuschauen. Wenn wir uns das nun auf der politischen Ebene vorstellen, dann wissen wir schnell, wie gefährlich dies sein kann. Brittany redete nicht umsonst von einer Waffe und das ist es auch. Cambridge Analytica war, bevor sie private Kunden hatte, für das Militär in Amerika tätig. Sie unterstützten das Militär in fremden Ländern wie dem Irak um dort mit psychologischen Tricks das Volk zu beeinflussen. Es soll an das Gute im Westen glauben. Und genau dieses Vorgehen bezeichnet Brittany als Waffe. Das Beängstigende ist, dass der Ausschuss welcher den Fall untersuchte, zum Schluss kam, dass freien Wahlen nicht mehr abgehalten werden sollten. Cambridge Analytica war auch beim Brexit involviert und hat dort die Wahl ebenfalls mitentschieden.
Der Film hat ab und an seine Längen. Doch der Grundsatz bleibt. Zu Zeiten der DDR wollten alle möglichst nicht, dass der Staat etwas über einen weiss. Heute geben wir genau diese privaten Daten umsonst weiter. Dies sollte uns zum Nachdenken anregen.

Meine Bewertung
4 Sterne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to top Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner