Vom neusten Film von Stephen Daldry „The Reader“ wurde im Vorfeld schon viel erwartet. Obwohl ich das Buch nicht gelesen habe, hat mich der Film berührt und ich finde ihn wirklich sehenswert.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1958. Michael Berg (David Kross/Ralph Fiennes) ist gerade von der Schule auf dem Heimweg als es ihm schlecht wird. Er verlässt die Strassenbahn und muss sich an einem Hauseingang übergeben. Hanna Schmitz (Kate Winslet) die im Haus wohnt, kommt gerade von der Arbeit nach Hause und findet den Jungen am Eingang. Später begleitet sie ihn nach Hause. Der Arzt stellt dann fest, dass er Scharlach hat und nun für 3 Monate das Bett hüten muss. Gleich als es ihm wieder besser geht, möchte er sich bei der Frau, welche ihm geholfen hatte, bedanken. Nach dieser zweiten Begegnung zieht es ihn immer wieder zu Hanna.
Die beiden wissen nichts voneinander und doch haben sich ineinander verliebt. Täglich sehen sie sich und immer liest Michael Hanna aus seinen Büchern vor, meist bevor sie sich lieben. Die beiden verbringen eine gute Zeit zusammen, doch dann stellt Michael die schon länger im Raum stehende Frage, warum immer alles nach ihrer Nase laufen soll. Hanna verlässt nach diesem Streit die Stadt.
In den 60er Jahren ist Michael mitten im Jura Studium als ein grosser Prozess gegen eine Gruppe von Frauen, welche im 2. Weltkrieg als Aufseherinnen in Ausschwitz ihre Arbeit machten, geführt wird. Professor Rohl (Bruno Ganz) nimmt die Klasse zum Prozess mit, um den Fall im Unterricht zu diskutieren. Doch plötzlich wird Michael Angst und Bang, denn er kennt die Stimme einer Frau die gerade verhört wurde. Hanna Schmitz. Sie ist eine der Angeklagten weil sie im 2. Weltkrieg im Dienst der SS war. Sie muss sich nun vor dem Gericht behaupten und einen Bericht, welchen sie verfasst haben soll, belastet sie sehr. Michael weiss aber, das Hanna eine Analphabetin ist und sie diesen Bericht niemals hätte schreiben können. Doch er kann nichts dagegen tun dass Hanna zu stolz ist dies zu zu geben.
Sie wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Von Ängsten geplagt ist Michael mit seinem Wissen allein.
Die Charaktere werden genial gespielt, wenn auch Kate Winslet gegen Schluss etwa zu theatralisch wirkt. Der Dramatik des Films wird man sich aber erst am Ende so richtig bewusst und obwohl Hanna Schmitz während des 2. Weltkriegs sicher nicht das Richtige getan hat, empfindet man fast Mitleid mit ihr. Mitleid über den falschen Stolz einer einfachen Frau, der sie für 20 Jahre ins Gefängnis gebracht hat.
Meine Bewertung
wirklich sehenswert!